
Fotografie-Festival Aachen 2023
13. August 2023Aus der Schweiz nach Schweich...
Gerade erst war meine Ausstellung TRANSATLANTIC in der Photobastei in Zürich zu sehen, als mich die Einladung erreichte, die Bilderserie auch in der alten Synagoge in Schweich an der Mosel zu zeigen. Als Wahltrierer hat es mich sehr gefreut, ganz nah an meiner Heimatstadt einen so schönen - und mir bis dahin völlig unbekannten - Ausstellungsort zu bekommen.
Was macht die alte Synagoge so besonders?
Bei meinem ersten Besuch in einer anderen Ausstellung war ich vom ersten Moment an sehr positiv angetan: Der Raum ist wunderbar restauriert und schon beim Betreten liegt gedämpfte klassische Musik in der Luft, die die Atmosphäre perfekt untermalt. Mittendrin der umtriebige Kurator Rudi Maus, der seine Begeisterung für die ausgestellte Kunst nur zu gern mit den Besucherinnen und Besuchern sowie den Künstlerinnen und Künstlern teilt. Der Saal ist originalgetreu recht farbig gestaltet, was einen spannenden Kontrast zu meinen monochromen Schwarz-Weiß-Fotografien bilden sollte.
Im historischen Kontext…
Auch wenn die alte Synagoge seit vielen Jahren nicht mehr als solche genutzt wird, erfordert eine Ausstellung, die sich auf die Bildsprache und Ästhetik der 20er bis 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bezieht, einen sensiblen Umgang. Die Idee hinter TRANSATLANTIC ist gerade nicht die nostalgische Verklärung einer (vermeintlich) „guten alten Zeit“, die eben häufig gar nicht so gut war. Sowohl ich als Fotograf als auch alle Beteiligten vor und hinter der Kamera sind uns des Privilegs bewusst, ästhetische Elemente der Vergangenheit ins Hier und Jetzt holen zu können, ohne dabei den kritischen Blick auf die Geschichte zu vergessen. Niemand der Beteiligten verspürt das Gefühl, „zur falschen Zeit“ geboren zu sein.
Zur Ausstellung selbst:
Drei Wochenenden vom 26.08. bis 10.09.2023, die wie im Flug vergingen...und ich war überwältigt vom großen Interesse der Besucherinnen und Besucher, von denen die meisten relativ lange in der Ausstellung blieben. Nur selten war ich alleine vor Ort, meistens befand ich mich in spannenden Gesprächen mit den verschiedensten Menschen. Mehrere hundert Besucherinnen und Besucher haben meine Bilder in Schweich gesehen und im Bildband geschmökert; es fand sogar ein Klavierkonzert aus der Reihe "Weltklassik am Klavier" inmitten der Ausstellung statt - eine Premiere für mich, nachdem in Zürich schon in der Ausstellung zur Musik vom Grammophon getanzt worden war.
Schweich, Du hast mich überrascht!
Danke an alle Beteiligten, allen voran an den Kurator und Organisator Rudi Maus (Kunst in Schweich), an Jean-Luc Caspers für seine klugen einleitenden Worte und an die Damen des Vereins Nestwärme Trier, die das Catering bei der Vernissage zugunsten eines guten Zwecks (Spenden an die Nestwärme sind weiterhin hoch willkommen!) übernommen hatten. Nicht zuletzt ein besonderer Dank an alle Besucherinnen und Besucher für die angeregten Gespräche und die zahlreichen Käufe des Bildbands TRANSATLANTIC. Ich hoffe, Ihr habt daran ebensoviel Freude wie ich!
